02.05.2024

Modernisierung der Hochspannungsleitung zwischen Ernsthofen und Haag

Mit den Planungen wurde bereits im Jahr 2016 begonnen
Im Bezirk Amstetten gibt es viele positive Entwicklungen – verstärkter Zuzug, gute wirtschaftliche Entwicklung und ein starker Ausbau von Photovoltaikanlagen. Entwicklungen, die gleichzeitig die bestehende Strominfrastruktur enorm fordern und zusätzliche Investitionen notwendig machen. Neben zahlreichen Netzverstärkungsprojekten in den Ortsgebieten, modernisiert die EVN Tochter Netz NÖ nun auch die 110-kV-Freileitung zwischen den Umspannwerken Ernsthofen und Haag Süd.
 
Mit den Planungen wurde bereits im Jahr 2016 begonnen. „Nach vielen Gesprächen und Projektvarianten erfolgt nun der Start. Die ersten „Maststockerl“ werden in den nächsten Wochen errichtet“, freut sich Netz NÖ Projektleiter Jürgen Laferl und erläutert: „Die bestehende Freileitung von Ernsthofen nach Haag, die derzeit als Doppelleitung besteht, wird auf teilweise gleicher Trasse auf eine Dreifachleitung erweitert. Einzig im Süden von Haag und im Bereich Weinzierl/Untermayrhofen wird die Trasse so weit als möglich aus dem verbauten Gebiet verlegt.“ 
 
Die neue Leitung endet im neuen Umspannwerk Haag Süd, das das bestehende Umspannwerk Haag ersetzen wird und sich seit Mitte 2023 in Bau befindet. „Nach erfolgreicher Umsetzung der Modernisierung kann dann auch die bestehende 20-kV-Einfachleitung von Ernsthofen nach Haag mit ihren 44 Gittermasten rückgebaut werden und somit werden aus zwei Freileitungstrassen nur mehr eine“, so Laferl.
 
Zahlen zur neuen 110-kV-Freileitung Ernsthofen - Haag Süd:
  • Trassenlänge: 11 km
  • Mastanzahl: 45
  • Länge der Erd- und Leiterseile gesamt: 90 km
 
Die Netz NÖ verdoppelt mit diesem Projekt die Übertragungskapazität der bestehenden Verbindung von Ernsthofen nach Haag und investiert damit rund 16 Mio. Euro in die erneuerbare Energiezukunft.
 
Netz-Ausbau bis 2030
 
Die Ziele der österreichischen Klima- und Energiestrategie sehen bis 2030 eine Verzehnfachung der Energie aus Photovoltaikanlagen und eine Verdoppelung der Windkraftanlagen vor. In ihrer Rolle als Verteilnetzbetreiberin stellt das die Netz NÖ vor eine gewaltige Herausforderung, da das Stromnetz in vergleichbar kurzer Zeit auf den verschiedenen Ebenen modernisiert und ausgebaut werden muss. 
 
Das Modernisierungsprogramm bis 2030 umfasst:
  • Neu- oder Ersatzneubau von etwa 40 Umspannwerken inkl. Anschlussleitungen (dzt. sind 92 Umspannwerke in Betrieb)
  • Jährlicher Zubau von etwa 700 Trafostationen (langjähriger Schnitt von etwa 250 Stationen)
  • Verlegen von etwa 1.000 km Mittel- und Niederspannungskabel pro Jahr 
 
Dieser starke Ausbau ist zwingend notwendig. Denn der Umbau des Energiesystems schreitet mit großen Schritten voran. Alleine im Bereich der Photovoltaik-Anlagen verzeichnete die Netz NÖ im vergangenen Jahr mehr als 43.000 Fertigmeldungen, sodass nun bereits mehr als 104.000 Sonnenkraftwerke in ihr Netz einspeisen. Rund 25 Prozent der Sonnenkraftwerke Österreichs befinden sich hier in Niederösterreich – und mehr als 50 % der Windkraftanlagen.
 
Die Netz NÖ investiert alleine in diesem Geschäftsjahr mehr als 360 Mio. in den Ausbau der Infrastruktur, um die Energiezukunft „auf den Boden zu bringen“.

Fotodownload
Bild 1 (c) Daniela Matejschek
Bild 2 (c) Severin Wurnig
 
Fotocredits: Netz NÖ / Matejschek bzw. Wurnig
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