Waren es im August 2020 noch 400 Megawatt (MW), werden nun bereits 500 MW Sonnenstrom erfolgreich ins Netz der EVN-Tochter Netz NÖ integriert. Diese Leistung wird mithilfe von rund 47.000 Anlagen erreicht, die an sonnigen Tagen bereits bis zu einem Drittel der niederösterreichischen Spitzenlast produzieren.
Die Nachfrage nach neuen Sonnenkraftwerken ist damit hoch wie nie. Alleine im ersten Halbjahr 2021 wurden über 10.000 Anfragen für neue Anlagen an die Netz NÖ gestellt.
Netz NÖ Sprecher Stefan Zach geht davon aus, dass dieser Boom weiter voranschreiten wird: „Um die Klimaziele 2030 zu erreichen, muss sich der Anteil der PV-Anlagen in etwa noch vervierfachen. In der Regel können wir diese vielen neuen Anlage rasch in das bestehende Netz integrieren. Manchmal stoßen wir aber an lokale Kapazitätsgrenzen, die mit einem kostspieligen Ausbau verbunden sind“, berichtet Zach. Diesen Ausbau gelte es auf ein notwendiges Minimum zu reduzieren.
„Dynamische Leistungsregelung“ als Schlüssel
Für die Netz NÖ liegt der Schlüssel zu einem netzschonenden Ausbau von Ökostromanlagen vor allem bei der Vermeidung von Überlastungen durch Leistungsspitzen. Die sogenannte dynamische Leistungsregelung könnte hier einen großen Beitrag leisten. Diese ermöglicht eine uneingeschränkte Nutzung in der Kundenanlage. Gleichzeitig wird allerdings sichergestellt, dass lediglich eine maximal vereinbarte Leistung in das öffentliche Netz eingespeist wird. „Dieses Nicht-Einspeisen von Leistungsspitzen hat kaum Auswirkungen auf die produzierte Jahresmengen einer Anlage, hilft uns aber enorm. Durch die dadurch frei gewordenen Kapazitäten können wir eine höhere Anzahl an Anlagen lokal in das Netz integrieren, ohne das Netz auszubauen“, erläutert Zach. „Die Möglichkeit zur dynamischen Leistungsregelung ist heute Standard bei PV-Anlagen. Jeder, der auf seiner PV-App den Verbrauch des Hauses und die Deckung des Eigenbedarfs sehen kann, verfügt bereits jetzt über die notwendige technische Ausstattung der PV-Anlage. Damit gibt es alle technischen Möglichkeiten, um die Energiezukunft kosteneffizient und unter Nutzung eines Höchstmaßes der erzeugten Energie ermöglichen zu können.“
Netz NÖ investiert derzeit rund 230 Millionen Euro jährlich in die Netzinfrastruktur, um die Versorgungssicherheit sicher zu stellen.
Netz NÖ
Für den Transport und die Verteilung von Strom verfügt Netz NÖ in Niederösterreich über ein modernes Leitungsnetz mit einer Gesamtlänge von rund 53.100 km Mittel- und Niederspannungsleitungen und ca. 1.400 km 110 kV Leitungen. Netz NÖ versorgt damit im Stromnetz rund 830.000 Kundenanlagen.
Fotocredits: © Netz NÖ / Rumpler
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